Die Brakel sind zutraulich und gefährdet
Autor: Heinz Scholz, Wissenschaftspublizist, Schopfheim
Kürzlich erhielt ich von der Hobbyfotografin und Bloggerin Elisabeth Faber zwei wunderschöne Bilder über die Brakel-Hühner und Küken. Diese waren mir völlig unbekannt. Auch Bekannte hatten diese noch nie gesehen. Aber alle waren begeistert. „Die sind aber schön“, äußerte eine Nachbarin. Als ich ihr erzählte, dass die Brakel lebhafte, robuste Tiere sind und auch keine besondere Pflege benötigen, war sie ganz aus dem Häuschen. Sie will ihrer Tochter, die einen Hühnerhof besitzt, die Brakel ans Herz legen.
Die Brakel-Tiere sind jedoch gefährdet. Sie wurden in der „Roten Liste“ der gefährdeten Nutztierrasen 2013 aufgenommen (Gefährdungsklasse III).
Früher gab es zahlreiche Varianten, heute wird hauptsächlich in Deutschland nur die „silberne“ und „goldene“ Farbvarianten gezüchtet. In diesen zwei Farbstellungen werden in Deutschland die Brakel auch als Zwerghühner gezüchtet.
Laut Brakel-Züchter Hubert Spöcker von Boos (Bayern), handelt es sich vermutlich bei den Brakeln auf den Fotos von Elisabeth Faber um eine Kreuzung von Brakel und von Ostfriesischen Möwen-Hühner.
Hubert Spöcker zu Züchtungen: „Wir als Züchter achten sehr darauf, dass das Erscheinungsbild der Tiere immer rassebezogen bleibt. Wenn das nicht so wäre, dann würden die einzelnen Hühnerrassen bald verschwunden sein und die genetische Vielfalt ginge schnell verloren.“
So sind die Brakel
Hubert Spöcker gab mir wertvolle Infos zu den Brakel-Tieren. Sie sind, wie schon erwähnt robust und lauffreudig. Sie sind eifrige Scharrer, suchen über den Auslauf eifrig noch Leckerbissen unter Büschen, Sträuchern und Bäumen. In Belgien werden sie gerne als Kompostbereiter eingesetzt.
Sie können auch gut fliegen (empfohlen wird ein Zaun in Höhe von 2 Metern). „Man kann die Brakel gut an sich gewöhnen, indem man ihnen immer mal kleine Besonderheiten anbietet. Am besten beginnt man damit schon bei den Junghühnern, indem man ihnen immer ein paar Stückchen vom frischen Toastbrot reicht, bis sie sich trauen, aus der Hand zu fressen“, so Hubert Spöcker. Wie der Züchter erwähnt, werden die Tiere zutraulich und laufen dem Menschen hinterher. Die Brakel eignen sich für die Maschinenbrut und natürlich auch für die Naturbrut.
Die Küken wachsen sehr schnell und sind sehr robust.
Noch eine gute Nachricht für Hühnerhofbesitzer und Eierlieferanten: Die Legeleistung der Brakel-Hühner ist sehr gut. Je nach Haltung, Fütterung und Gesundheitszustand kann man von 180 bis 200 Eiern im Jahr ausgehen. Das Eigewicht beträgt 55 bis 65 Gramm. Im 2. Jahr werden die Eier gewöhnlich etwas größer und schwerer.
Anmerkung: Es gibt auch einen Sonderverein zur Erhaltung der Zucht des Brakel- und Zwerg-Brakelhuhnes.
Ein Dankeschön geht an unseren Züchter Spöcker, der dem Textatelier wertvolle und kompetente Infos gegeben hat. Vielen Dank auch für die Bilder, die er zur Verfügung gestellt hat.
Infos im Internet
www.brakelhuehner.de
www.huehner-haltung.de
www.brakelhuehner.de/svb/index.html
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