Die Gärtner hassen Moos; ich schätze es
Autor: Emil Baschnonga, Aphoristiker und Schriftsteller, London
Moos verdirbt den Englischen Rasen und wird mit allen Mitteln bekämpft. Dieses Jahr, nach der langen Regenperiode, war ihm schwer beizukommen. Das Moos wuchert auf Gartenwegen, unterm Schatten der Bäume, besiedelt und bedrängt Topfpflanzen und Blumenbeete. Der mit Kiesel bestreute Vorplatz ist vom Moos durchdrungen.
Das Moos, als blütenlose Sporenpflanze, entwickelte sich aus Grünalgen in tausend Variationen. Diese Mutation begann vor 400 Millionen Jahren. Das wurzellose Moos saugt die Nässe aus der taufeuchten und regengesättigten Erde. Die Moospolster lassen sich leicht mit der Hand aus der Erde rupfen. Auf dem Gestein muss man sie mühsam mit der Spachtel abschaben.

In meiner Sommerwiese ist das Moos willkommen. Zwischen den Moos-Polstern entwachsen Blütenwunder für Bienen und andere geflügelte Honig-Liebhaber. Unterhalb der Moosschicht hausen Würmer und Käfer. Das Moos bezeugt die Abwesenheit von Luftverschmutzung in unserem Umfeld von Wimbledon.
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