Wanderung zum Hochkopfturm und Leder-Tschobenstein
Autor: Heinz Scholz, Wissenschaftspublizist, Schopfheim
Unser Wanderorganisator Toni hatte diesmal eine besonders schöne Wanderung geplant. Hier die Tour laut komoot:
https://www.komoot.com/de-de/plan/tour/d01AtjsMAB6aAM=FvdQCuUITUqEBMwmaPnWHa-axuW4m73x4KRdO1yiET0opN_EKAA=/@47.7683530,8.0146746,13.762z
Diese Wanderung unternahmen wir bereits im September 2019. Schon damals waren wir begeistert und erfreuten uns an den Ausblicken vom Hochkopfturm aus. Nun wollten wir die Eindrücke wieder erleben. Unser Wanderführer Toni arbeitete die Tour aus. Diesmal waren wir nur zu viert.
Da am Donnerstag, den 14. August 2025 hohe Temperaturen zwischen 30 und 35 °C im Tal zu erwarten waren, wurde die Wanderung in der Höhe und am Vormittag geplant. Die Temperatur dort oben war erträglich. Wir fuhren durchs Wehratal nach Todtmoos und dann auf der L 146 Richtung Bernau. Nach Prestenberg starteten wir an der rechts befindlichen Rotkreuzhütte (1090 m ü M.), gingen links kurz an der Landtrasse entlang und erreichten auf der rechten Seite den Wanderweg im Wald.
Wir benützen bei Wanderungen gutes Kartenmaterial und studieren Hinweise auf Wegschilder. Oft ist es so, dass an Abzweigungen oft keine Schilder angebracht sind. Dann hilft die Karte weiter. Aber auch hier ist der Weg nicht immer klar zu erkennen. Oder man orientiert sich mit Angaben auf dem Handy. Ab und zu gingen wir weiter und erreichten unsere Ziele durch Umwege.
Missgeschick auf dem Weg
Während des ersten Aufstiegs passiert unserem Wanderführer ein Missgeschick mit seinen Wanderschuhen. Er hatte sich entschieden an diesem Tag seine über 20 Jahre alten Wanderschuhe auszuprobieren. Dabei löste sich die Sohle von einem Schuh, etwas später folgte die Sohle des zweiten. Tapfer lief er die ganze Strecke mit den lädierten Wanderschuhen. Zum Glück holte er sich keine Blasen.
Auf zum Hochkopfturm
Während des Aufstiegs zum Hochkopfturm (1267 m ü M) hatte ich die Gelegenheit, die Fauna und Flora zu betrachten. So sah ich viele verblühte Fingerhüte und blühend Pflanzen des Fuchsgreiskrauts (auch Fuchskreuzkraut genannt) und etliche Vogelbeerbäume. Leider sah ich nur einen einzigen Schmetterling, der über ein Blumenmeer flog. Wo sind sie geblieben? Man sieht in diesem Jahr kaum Insekten und Käfer.
Sehr beeindruckend ist der Hochkopfturm. Dieser wurde 1925 erbaut, 1981/82 abgetragen. Die Wiederherstellung erfolgte vom Kurort Todtmoos mit Unterstützung des Landes Baden-Württemberg, des Landkreises Waldshut und des Schwarzwaldvereins. 2020 erfolgte die grundlegende Sanierung. Auf Holzstufen gingen wir zur Plattform hinauf und genossen die grossartige Aussicht auf die umliegenden Berge Belchen, Feldberg, Herzogenhorn, die Vogesen. Leider war es an diesem Tage etwas dunstig. Bei besserer Sicht kann man sogar das Alpenpanorama sehen. Wir erblickten auch die 5 Windräder bei Gersbach und in der Ferne leuchteten in hellem Weiss die Roche-Türme in Basel. Dann ging es wieder die Treppen hinab und wir wanderten weiter in Richtung eines anderen Wander-Highligths.
Der Leder-Tschobenstein
Den Leder-Tschobenstein, den wir schon 2019 in Augenschein nahmen, wollten wir unbedingt nochmals sehen. Es ging auf schmalen Wegen, die teilweise durch Heidelbeersträucher begrenzt waren, dorthin. Es ist wirklich ein skurriler Ort. An einem Baum hängt ein Stein und eine Jacke (Ledertschoben). Der hängt schon sehr lange, dass er Eingang auf Karten gefunden hat.
Der Schwarzwald-Tourismus hat diese Erklärung: „Der Alemanne nennt seinen Kittel oder Jacke einen Tschobe. Ein Ledertschobe ist demnach eine Lederjacke. Und was hat der Stein damit zu tun? Vermutlich hat dort einer seine Lederjacke auf einem Stein vergessen. Seither wird der Ort im südlichen Schwarzwald Ledertschobenstein genannt.“
Vor dem Baum befindet sich eine Ruhebank, die wir für eine Trinkpause nutzten.
Danach gingen wir bergab zu unserem Parkplatz und fuhren nach Hausen in eine Wirtschaft. Dort erholten wir uns mit Getränken und Speisen.
Abschließend waren wir uns einig, dass die 3-stündige Wanderung (mit kleinen Pausen) ein Highlight unser Wanderleben war.
Infos
www.schwarzwaldverein-todtmoos.de
www.schwarzwald-tourismus.de
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