Textatelier
BLOG vom: 07.02.2019

Ausstellung: Höhlenkinder, Kinder- und Jugendbücher

Autor: Günther Lang, Hobbyarchäologe, Badenweiler D

 


Günther Lang neben der Vitrine in der Mediathek
 

In der Vergangenheit organisierte mein ehemaliger Schulkamerad Günther Lang mehrere Ausstellungen in der Mediathek Müllheim. Genannt seien die Ausstellungen „Gute Kinder – Kinderbücher und Illustrationen um 1900“, „Böse Kinder in der Kinderbuchliteratur“, „Schreiber und ihr Werkzeug – Schreiben und Lesen für Kinder“.
Er war auch an der Ausstellung über keltische Münzen und „Stein-Zeiten“ im Markgräfler Museum Müllheim massgeblich beteiligt. Über einige der Ausstellungen schrieb ich Blogs (s. Hinweise am Schluss).

Günther Lang war früher in der Flugsicherung am Frankfurter Flughafen tätig. Seit seiner Pensionierung sammelt er alte Kinderbücher mit naturkundlicher Ausrichtung und sehr alten Büchern. Er ist selbsternannter Archäologe mit ehrenamtlicher Beauftragung durch die amtliche Denkmalpflege und ist Ausstellungsmacher aus Leidenschaft.

Über die neueste Ausstellung in der Mediathek Müllheim verfasste Günther Lang selbst einen Blog. Hier der Text zur Ausstellung über Höhlenkinder und wie es weitergeht, Kinder- und Jugendbücher zum Thema Archäologie (Einführung von Heinz Scholz)
 
Im Zentrum der Ausstellung im Herbst 2018 waren in der Vitrine der Mediathek gleich drei Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur. Die Bücher des österreichischen Lehrers und Schriftstellers Alois Theodor Sonnleitner (1869 – 1939) von den Höhlenkindern. In den „Höhlenkindern“ wird die Entwicklungsgeschichte der Menschheit, von der Steinzeit über die Bronzezeit zur Eisenzeit, nachgezeichnet. Sonnleitners Bestseller erscheinen auch noch heute und ziehen junge und alte Leser in ihren Bann. Sie regen die Fantasie an. Sie sind „gefährlich“, denn sie können zum - scheinbar - einfachen und leichten Leben abseits der Zivilisation verführen. Auch zum Graben von Höhlen und Bauen von Hütten im Wald, ja möglicherweise sogar dazu, Geschichtslehrer oder Archäologe zu werden. Jedenfalls verlocken sie ihre Leser, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen, mit wachem Geist sich für die Geschichte der Menschheit zu interessieren. Damit entfalten sie auch noch heute, nach fast 100 Jahren, eine aufklärende und stark humanistische Wirkung.

 


Höhlenkinder im heimlichen Grund (1. Band)
 

Band 1 „Die Höhlenkinder im heimlichen Grund“ erschien 1918. Während des Dreissigjährigen Krieges, in der Zeit der Hexenverfolgungen, werden die beiden Kinder, Eva und Peter, von der Zivilisation abgeschnitten. Durch Steinschlag sind sie einem kleinen unbesiedelten Alpental „eingesperrt“. Sie haben keine Nahrung, keine Werkzeuge – sie haben nichts! Eva sammelt Pilze, Beeren, Früchte und essbare Wurzeln. Peter lernt schnell Messer und andere Geräte aus Stein herzustellen. Er geht auf die Jagd und fischt.

Band 2 „Die Höhlenkinder im Pfahlbau“ erschien 1919. Die Höhlenkinder verlassen die auf Dauer doch recht ungemütliche und nasse Höhle. Die Hütte die Peter baute erweist sich jedoch als ungeeignet. Sie bauen in den kleinen See ein Haus auf Pfählen. Es verspricht mehr Sicherheit und genügt besser den neuen Anforderungen, denn Fischerei und Landwirtschaft werden jetzt betrieben. Sie haben die Altsteinzeit, die Kulturstufe der Jäger und Sammler überwunden und sich in die Jungsteinzeit und Bronzezeit hochgearbeitet. Der Wechsel der Jahreszeiten mit Aussaat und Ernte, die Viehzucht, bestimmen das Leben. Sie sind Bauern geworden.

Band 3 erschien 1920 und hat den Titel „Die Höhlenkinder im Steinhaus.“  Der Fortschritt lässt sich jedoch auch in den bescheidenen Verhältnissen des abgeschlossenen Alpentälchens nicht aufhalten, es geht weiter aufwärts! Die Hölzer des Pfahlbaus faulten im Wasser ab. Es muss neu gebaut werden - und wenn schon – dann ein Steinhaus, das ist echter Fortschritt! Zumal man ja nun auch gelernt hat, Eisen aus jenen Erzen zu schmelzen, die es überall in Hülle und Fülle gibt. Wir sind jetzt in der Eisenzeit angelangt. Auch haben Eva, Peter und ihre Kinder mittlerweile die räumliche Isolation überwunden und tauschen sich mit ihren Nachbarn aus. Die Höhlenkinder, Eva und Peter, sind wieder in der Zivilisation angekommen.


Hinweise auf Blogs über Ausstellungen von Günther Lang
06.11.2017: Schreiber und ihr Werkzeug–Schreiben und Lesen für Kinder
09.11.2016: Stein-Zeiten: Vom Faustkeil bis zum Mühlstein
25.10.2012: Keltische Münzen: Verschwundener Kopf und Pfahlbaugeld

 


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