Textatelier
BLOG vom: 14.04.2017

Gleich zu gleich gesellt sich gern – und ihre Abarten

Autor: Emil Baschnonga, Aphoristiker und Schriftsteller, London


Wir mögen Menschen, die mit unseren Ansichten oder Vorlieben übereinstimmen, sei es am Stammtisch, als Fans von Fussballclubs, Mitglieder politischer Parteien, eigentlich überall im Leben. Glückliche Ehen bezeugen dies ebenfalls. Ein vernünftiger Mensch meidet folglich Streit und Hader und erspart sich viel Ärger.

Aber diese Verhaltensweise gilt ebenfalls für Schurken und Kriminelle aller Art. Sie finden mühelos ihresgleichen. Vor ihnen sei gewarnt. Wie man der Presse entnimmt, gewinnen sie mehr und mehr Gefolgschaft und Oberhand innerhalb von Banden und treiben rücksichtslos ihr Unwesen. Die IT (Informationstechnologie) spielt ihnen in die Hand.

Auf grosser Masche wird Schwindel in Millionenbeträgen von Verbrecherkonsortien inszeniert. Riesensummen verschwinden spurlos im Ausland. Sogar Einbrüche in die Staatskasse gelingen hin und wieder mit gefälschten Unterlagen.

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Somit sind Schutzmassnahmen angezeigt. Unsere elektronischen Geräte mit ausgeklügelter IT sollten keineswegs unsere Bankkonti-Angaben enthalten, ob versiegelt oder nicht. Leider werden mehr und mehr Bankschalter geschlossen. Ich verkehre ausschliesslich mit Banken, die ihren Kundendienst beibehalten haben, und meide die öffentlich zugänglichen Bankautomaten, die von Unbefugten elektronisch geknackt werden.

Alltäglich überfallen uns unerwünschte Telefonanrufe, die uns etwas andrehen wollen. Diese lassen sich leicht abwimmeln. In England wird ein neues Gesetz angebahnt, das diesen Unfug mit hohen Bussen bestraft. Viele ältere Jahrgänge werden von Schurken betrogen. Sie bezahlen für Dinge, die nicht geliefert werden. “Trau, schau, wem” ist angeraten.

Unzählige Bettelbriefe von (oft vorgeblich) karitativen Organisationen flattern in unseren Briefkasten. Wir haben eine Anzahl von ihnen ausgewählt, die wir unterstützen, worunter “Das Rote Kreuz”. Der Rest wird mit dem Vermerk “return to the sender” (zurück an den Absender) entsorgt.

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Abschliessend sei nochmals das Thema “Gleich zu gleich gesellt sich gern” im positiven Sinn aufgegriffen. Gegensätzliche Meinungen und Ansichten sind durchaus vertretbar zwischen gebildeten Leuten. Dialog und Debatten bereinigen solche Differenzen und beleben den Gedankenaustausch. Damit werden neue Einsichten und Erkenntnisse auf sachlicher Grundlage gewonnen.

(Im schroffen Gegensatz handeln Leute, die sich schnöde oder grobschlächtig äussern und anderen ihren Willen aufzwingen wollen. Diese Despoten schüren Hass, wo immer sie auftauchen. Ihre Exzesse beziehen sich in extremen Fällen auf Rassen, Religionen usw. Am besten geht man ihnen, soweit als möglich, im Alltagsleben aus dem Weg, indem man ihnen den Rücken kehrt oder sich ausschweigt.)

 


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