Textatelier
BLOG vom: 05.09.2006

Das Ausrotten fremder Kulturen lässt sich nicht ausrotten

Autor: Walter Hess
 
Die Geschichte der Kolonisation durch die abendländischen Ausbeuter ist bekannt. Durch diese wurde ganz Afrika in Unordnung gebracht. Eine Folge davon sind die riesigen Flüchtlingsströme. Anfang September 2006 sind innerhalb von 36 Stunden mehr als 1100 Immigranten aus Afrika (vor allem aus Senegal und Mauretanien) unter Lebensgefahr auf die Kanarischen Inseln geflohen; seit Januar 2006 sind dort rund 20 000 illegale Einwanderer angekommen; etwa 3000 sind bei der Atlantik-Überfahrt gestorben. Die Geschichte wirkt nach.
 
Die  Kolonialgeschichte in all ihren Facetten: In den USA wurden z. B. die Prärieindianer durch die Massenabschlachterei der Bisons in den Ruin getrieben, oder aber die Menschen, die ihren Lebensraum verteidigten, wurden direkt erschossen. Die Indianervernichtung wurde anschliessend in Wildwestfilmen gefeiert: Tot oder lebendig; die Gegner mussten einfach zur Strecke gebracht werden. Durch die Amazonas-Regenwälder wurden und werden Autostrassen gebaut, wodurch die Zivilisation zu den Naturvölkern vordringt und deren traditionelle Lebensweise verändert. Goldsucher und andere Rohstoffjäger (Erdöl, Metalle, Edelhölzer usf.) dringen in die entlegensten Gebiete vor, und wenn sich ihnen die Ureinwohner in den Weg stellen, werden sie ausradiert. Auch Atomtests, Atommülllager und Stauseen sind Mittel, um sie zu vertreiben. Noch soll es etwa 350 Millionen Menschen geben, die zu den indigenen Völkern (Ureinwohnern) zu zählen sind, und ihre Zahl nimmt ständig ab. Schätzungsweise werden pro Jahr etwa 10 bis 20 Naturvölker weggefegt oder zivilisiert. Wie beim Artensterben in der Pflanzen- und Tierwelt ist damit ein grosser Verlust verbunden: Sprachen, Sitten, Wissen, Erfahrungen gehen verloren, ein Prozess der Einebnung findet in allen Bereichen statt.
 
Ein ähnlicher Prozess ist auf der weltpolitischen Ebene festzustellen: Die Kampfansage an Kulturen, die nicht dem westlichen Demokratiemodell entsprechen, fördert die Kriegsstimmung. Zu den Verunglimpften und Geächteten gehören nicht nur etwa sozialistische Länder wie Nordkorea und Kuba, sondern zunehmend auch die arabische Welt, mit ihren auf den Koran abgestützten Sitten und Gebräuchen. Sie werden zu „Bösen“ gestempelt und wie ehemals die Naturvölker zum Abschuss freigegeben. Und wenn ein arabisches Land wie Palästina gewisse demokratische Elemente zulässt und Wahlen durchführt, aber die aus westlicher Sicht Falschen wählt, werden die Gewählten förmlich zum Terror gezwungen und von Israel gefangen genommen. So kann jede friedliche Lösung verhindert werden. Die Waffen und nicht die Herzen sprechen.
 
Was die Organisationen fordern, die sich für indigene Völker einsetzen, müsste in Bezug auf alle Völker eine Selbstverständlichkeit sein: Die Einhaltung der Menschenrechte und das unbedingte Recht auf Selbstbestimmung. Das Existenzrecht jedes Landes muss anerkannt werden, ob es Libanon, Palästina oder Israel heisst. Das bedeutet, es müsste allen Völkern möglich sein, ihre eigene Kultur zu pflegen, solange sie die Umgebung in Frieden lassen. Wenn solche Grundregeln weiterhin nicht akzeptiert werden, kann es keine Ruhe und Sicherheit, sondern nur ein vergrössertes Elend geben – mit all dem Flüchtlingselend und dem zunehmenden Terrorismus. Die Sicherheitsmassnahmen müssen ständig ausgebaut werden. Als George W. Bush im Juli 2006 Mecklenburg-Vorpommern besuchte, mussten die Deutschen 14,65 Millionen Euro vor allem für Sicherheitsmassnahmen aufwenden.
 
Was ist denn von der Demokratie in den USA noch geblieben? Meinungsterror, Schnüffelstaat, Desinformation in Form knallharter Lügen, Gewalt, Kriminalität, Korruption, Misswirtschaft, Verdummung, Raffgier und eine Regierung, die zu diesem System passt. Kann solch eine Demokratie ein Exportschlager sein?
 
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