Foto-Blog: Pilze, Tollkirsche und ein Mäuschen
Autor: Heinz Scholz, Wissenschaftspublizist, Schopfheim
Es war eine interessante Wanderung von Vogelbach zur Sausenburg. Der Plan der Tour wurde von unserem Wanderorganisator Toni in bewährter Weise ausgearbeitet. Er verwendet bei seinen Wanderungen Komoot-Pläne, wie diesen zur Sausenburg:
https://www.komoot.com/de-de/plan/tour/d01AtiHkAB1cm4=FOfcBMcVY1FG58wKtxyia-zE-Bvgovih2kA=/@47.7373073,7.6998449,13.854z
Diesmal beschreibe ich nicht zu ausführlich die Tour, sondern erwähne die Besonderheiten am Wegesrand. Als „Hoffotograf“ ist es mir immer ein Vergnügen, die Umgebung in Augenschein zu nehmen, um Interessantes zu entdecken und zu fotografieren. So sahen wir einige große und kleine Schirmlinge, die am Wegesrand im Gras standen.
Der Parasol oder Grosse Schirmling (Macrolepiota procera) sieht in der Tat aus wie ein Miniaturschirm. Sein Hut erreicht eine Breite von 15 bis 25 cm und hat eine feine bräunliche Oberhaut mit abstehenden Schuppen. Die Lamellen sind am Stiel in einem schmalen, kragenartigen Ring verwachsen.
Den Parasol kann man nicht verwechseln. Es gibt auch keine ähnlichen Giftpilze. Den ungeniessbaren Spitzschuppigen Schirmling kann sogar der Pilzunkundige leicht erkennen. Er hat einen widerlichen Geruch und Geschmack.
An einer anderen Stelle sahen wir einige kleine Boviste. Als Kinder pflegten wir auf Wiesen oder im Wald auf Boviste zu treten und erfreuten uns an den braunen Sporenrauch. „Zugegeben, sie schmecken nicht gerade delikat. Aber sie machen ein Pilzmischgericht einfach noch vielfältiger“, schreibt Markus Manfred Jung in seinem Buch „Vom Glück des Findens“. Er beschreibt auch das Auffinden eines Riesenbovists, der kindskopfgroß wird. Leider habe ich noch nie einen solchen entdeckt.
Das Atropin der Tollkirsche
An einigen Stellen auf unserem Weg entdeckten wir die blühende Tollkirsche. An sonnigen Stellen sahen wir die reifen schwarzen und daneben noch grünen Kirschen der Giftpflanze.
Frauen erkannten schon in vergangenen Zeiten, dass sie mit einem Extrakt der Tollkirsche (Atropa bella-donna) Männer bezirzen konnten. Ihre Pupillen wurden nach der Anwendung erweitert. Kein Wunder, dass die Bezeichnung „schöne Frau“ in der Bezeichnung Bella-donna zum Ausdruck kam.
Verlockend für Kinder sind die kirschgroßen, schwarz glänzenden Früchte der Tollkirsche. Alle Teile der Pflanze enthalten Atropin und andere giftige Substanzen. Vergiftungserscheinungen sind Gesichtsrötung, Pulsbeschleunigung, Pupillenerweiterung.
Ein Mäuschen
Wanderfreund John entdeckte am Rande eines Weges ein Mäuschen (es war wohl eine Feldmaus). Zunächst war nur eine braune Kugel im Gras zu sehen. Bei näherer Betrachtung des Fotografen handelte es sich um ein kleines Mäuschen. Nun war Bücken angesagt und konnte ein Bild aufnehmen. Erst beim Betrachten einer Vergrößerung bemerkte ich die kleinen Äuglein, die uns anblickten. Elisabeth Faber, Hobbyfotografin von Freiburg (wir tauschen immer Fotos aus) schrieb mir beim Anblick des Mäuschens: „Deine Handy-Kamera liefert gute Ergebnisse. Es ist erstaunlich, wie Deine Aufnahme von der Maus gelungen ist.“
Die Sausenburg
Den Turm des Bergfrieds der Sausenburg kann man über 90 Stufen besteigen. Oben angekommen eröffnet sich bei gutem Wetter eine weite Aussicht über den umliegenden Schwarzwald auf Blauen und das Markgräflerland und auch über die Burganlage selbst. Zwei unserer Gruppe wagten den Aufstieg. Ich verzichtete diesmal, da ich vor einiger Zeit schon den Ausblick auf die wunderschöne Landschaft genossen habe.
Infos zur Sausenburg unter:
www.schwarzwald-tourismus.info/attraktionen
https://wikipedia.org
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